Pommes, Chips & Co.: McCain sticht Aldi-Fritten aus

„Pommes, Chips & Co. – Wie gut sind unsere Kartoffelprodukte?“, fragt Starkoch Nelson Müller am Dienstagabend im ZDF. Das ist kurz vor Beginn der Fußball-EM und zum Start der Freibadsaison sicherlich ein dankbares Thema. Und so probieren die Testesser die Fritten dann auch nach einem langen Tag im Badeparadies. Hier treten Tiefkühlpommes von Aldi, Lidl, der Edeka-Eigenmarke Gut & Günstig, Agrarfrost und McCain gegeneinander an. Sind die teuren Markenfritten wirklich besser als die Billigvarianten?

Im Geschmackstest fallen die Aldi- und Lidl-Produkte glatt durch: lappig, zu dick oder innen wie Kartoffelbrei, stellen die hungrigen Esser fest. Die mit Abstand teuersten Fritten von McCain siegen knapp vor Agrarfrost.

Und wie sieht es mit der Zubereitung aus? Hier stellt sich heraus: Selbstgemacht schmeckt besser als fertig gekauft. Nelson Müller schnetzelt und frittiert Kartoffeln. Die werden goldbraun und knusprig und sind sogar schneller fertig als die trockenen Tiefkühlfritten aus dem Backofen. „Frittiert schmeckt immer“, stellt ein Testesser richtig fest. Ob die DIY-Variante sich allerdings beim Durchschnittsesser durchsetzt, ist fraglich.

Ölwechsel bei McDonald’s

Wie sieht es mit der Qualität des Fritten bei den Fast-Food-Ketten aus, will der Sternekoch dann wissen. Die lässt sich anhand des Frittierfetts feststellen, und so werden Proben davon ins Labor geschickt. Getestet werden Burger King, Nordsee, Kentucky Fried Chicken, McDonald’s und eine Frittenbude.

Das ernüchternde Ergebnis: „Die Frittierfette waren teilweise an der Grenze zur Benutzbarkeit“. Insbesondere Burger-Gigant McDonald’s wollte offenbar Geld sparen und verwendete relativ altes Fett. Aber auch beim Imbiss sieht es nicht besser aus. Hier verrät das Fett, dass es schon Kontakt zu unterschiedlichsten Lebensmittel bis hin zum Hähnchen hatte.

Chips als Chemiebaukasten

Chips kann man in unzähligen Geschmacksrichtungen bekommen, und oft ist keine Faser Natur mehr in ihnen enthalten. Bacon-Chips vom Billighersteller beispielsweise sind ein „kleines Wunder der Industrie“, so der Experte. Denn Schinken ist keinesfalls in den Chips drin. Und noch nicht einmal Kartoffel. Das Aroma kommt von Wasser, in dem Schinken ausgekocht wurde. Die Grundsubstanz besteht aus Mais und diversen chemischen Zusatzstoffen wie künstlichen Aromen und Farbstoffen. Das schmeckt  irgendwie, aber im Gegensatz zum Markenprodukt werden nur billigste Zutaten verwendet.

Generell haben Chips aufgrund ihres Fett- und Salzgehalts einen schlechten Ruf. Sind Light-Chips also eine Alternative? Die Testesser entdecken tatsächlich mit dem Lorenz-Produkt  eine kalorienarme Variante, die ihnen schmeckt. Und im Labor stellt sich heraus, dass auch der Acrylamidgehalt aller untersuchten Chips im Vergleich zu früheren Jahren unter den Grenzwerten liegt. Dennoch: Gesund geht anders.

Zum versöhnlichen Abschluss nach einer Sendung voller Fett lädt Nelson Müller dann zu einem selbstgemachten Kartoffelsalat ein und stellt fest: Verzichten wollen wir nicht auf Chips und Pommes. Aber: Weniger essen…Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta

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Literatur: Boualem Sansal fingiert eine islamistische Weltdiktatur

Boualem Sansal hat seinen Humor nicht verloren. Auch nicht nach all den Todesdrohungen, die der algerische Autor und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels erhalten hat und immer noch erhält. So sagt er mit spitzbübischem Augenwinkern: „Meine Strategie ist besser als die von Salman Rushdie.“ Der Kollege habe in seinem Roman „Die satanischen Verse“ so vieles beim Namen genannt, dass ihm sofort Gotteslästerung vorgeworfen wurde. Was wiederum zu der Fatwa führte, der offiziellen Aufforderung also, ihn umzubringen. Danach sprach alle Welt nur noch über die Lebensgefahr für den Autor – aber nicht mehr über seinen Roman.

Sansal also will nicht in diese Falle tappen. Daher kommt die Vokabel „Islam“ in seinem neuen Roman „2084 – Das Ende der Welt“ nicht vor. Gleichwohl ist nichts anderes gemeint als eine islamistische Weltdiktatur: „Yölah ist groß und Abi ist sein treuer Entsandter“. In Köln stellte er die Novität nun im „Institut français“ vor, mit der Buchhandlung Bittner als Veranstaltungspartner sowie Josef Tratnik als Sprecher und Carine Debrabandère als Moderatorin.

Kritischer Umgang mit Religionen

Sansal lässt keinen Zweifel daran, dass er Religionen kritisch gegenübersteht. Dies auch aus der konkreten algerischen Erfahrung. Als die Islamisten ins Land kamen – die „pieds verts“, die grünen Füße, nach den „pieds noirs“ (Schwarzfüße) der französischen Kolonialisten und den ihnen folgenden „pieds rouges“ (Rotfüße) der Sozialismus-Träumer – als also die religiösen Eiferer kamen, um die Algerier zu „retten“, seien selbst manche Intellektuelle innerhalb weniger Tage konvertiert. Sansal hat dann ein Experiment gewagt und sich in eine Moschee begeben. Hätte er sich das drei Tage länger angehört, sagt er im ausverkauften Saal, wäre er wohl „gehirnlos“ geworden,

Wer eine Diktatur etablieren wolle, der dürfe nicht nur die Herrschaft ausüben, meint der Autor. Vielmehr gehe es dann auch darum, in die Tiefe vorzudringen – in den Alltag, in die Sprache. Das habe er bei der Armee gelernt: „Innerhalb von 45 Tagen kann aus einem freien Geist ein Idiot gemacht werden.“ Er muss nur beständig mit wenigen Vokabeln versorgt werden. Wie ein Muskel erlahme, wenn er keine Nahrung bekomme, erschlaffe auch das Gehirn, wenn es nicht gefordert werde.

Im Staate Abistan, den Sansal in seinem Roman „2084“ entworfen hat, ist der Wortschatz aus diesem Grunde halbiert worden – denn „Gott ist groß, er braucht vollkommen ergebene Getreue“. Jeder Ansatz von Freiheit ist verboten. Als der zum Zweifel neigende Romanheld Ati einmal von Freiheit träumt, treibt ihn die Sorge um, dass dies jemand bemerkt haben könnte. Alles ist in dieser Science-Fiction-Welt „bestens geregelt und streng kontrolliert“.

Neunmal am Tag muss gebetet werden, und „nur Pilgern war es erlaubt, sich im Land zu bewegen, nicht frei, sondern nach genau festgelegten Terminen.“ Abi ist der Name des Herrschers, der alles unter Kontrolle hat – und so unsichtbar zu sein scheint wie der amtierende algerische Präsident Abd al-Aziz Bouteflika. Abi wird auch „Bigaye“ genannt, was selbstverständlich ein Hinweis ist auf totale Überwachung und George Orwells „Big Brother“.

Orwells „1984“ als Ratgeber

Tatsächlich ist Sansals Roman aus dem Geist von Orwells apokalyptischer Utopie entstanden. In Algerien habe er diesen Klassiker immer wieder zurate gezogen, wenn es darum ging, die Kniffe der Diktatur zu erkennen, sagt er. Das sei sehr lange gut gegangen. Bis zu jenem Zeitpunkt, als die Islamisten aus der Nachbarschaft gekommen seien – aus Saudi Arabien, dem Yemen oder Ägypten. Da habe er gemerkt, dass in Orwells „Weißbuch“ von 1949 dieser Aspekt fehle. Mit einer Variante des Gottesstaates hatte der britische Autor offenbar nicht gerechnet.

Die liefert nun Sansal in seiner beklemmend-satirischen Utopie. Sie ist eine radikale Fantasie, aber hat viele Aspekte, die in die Gegenwart des „Islamischen Staates“ verweisen: „Die Todesmaschinen liefen Tag und Nacht, man fand tausenderlei Arten, sie zu verbessern, doch selbst Sechsunddreißigstundentage hätten nicht gereicht, um den täglichen Betrieb zu sichern.“ Die Vokabeln „Holocaust“ und „Ghetto“ kommen auch vor. Wo Michel Houellebecq in seinem großen Roman „Unterwerfung“ den Weg aus der Demokratie in einen islamischen Staat erzählt, liefert Sansal nun das Szenario vom Ende aller Tage.

Ob er Angst habe, wird Sansal an diesem Kölner Abend gleich zu Anfang gefragt. Da lächelt er nur und antwortet etwas ausweichend: „Es ist ganz einfach: Ich will in meinem Land kämpfen.“ Es tue ihm weh zu sehen, dass Iraker und Syrer ihr Land verlassen müssen. „Ich denke: Was kann man sonst tun, als für sein Land zu kämpfen.“ Wenn das nicht mehr möglich sei, dann sterbe man. Er also kämpft in Algerien für Freiheit, Vielfalt und Demokratie. Auch mit diesem Roman.

Und bislang gehe es – wie gesagt – gut aus: „Ich habe noch keine Fatwa bekommen.“ Dann der Nachsatz. „Mal gucken.“

Sansals „Vorwarnung“ in seinem Roman „2084“

„Der Leser möge sich davon hüten, diese Geschichte für wahr zu

halten oder zu glauben, sie stütze sich auf irgendeine bekannte

Wirklichkeit. Nein, es ist tatsächlich alles erfunden, die Personen,

die Fakten und das Übrige, was dadurch bewiesen ist, dass die

Erzählung sich in einer fernen Zukunft und in einer fernen Welt

abspielt, die in nichts der unseren gleicht.

Die Welt von Bigaye, die ich auf diesen Seiten beschreibe, ist ein Werk reiner Erfindung, sie existiert nicht, und es gibt keinen

Grund dafür, dass sie in Zukunft existieren wird, so wenig wie die

von Meister Orwell vorgestellte Welt des Big Brother, von der er so wunderbar in seinem Weißbuch 1984 erzählt hat, zu seiner Zeit existierte, in unserer existiert und wirklich keinen Grund hat, in

Zukunft zu existieren.

Schlaft ruhig, brave Leute, alles ist völlig falsch, und der Rest ist unter Kontrolle.“…Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta

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Flucht übers Mittelmeer: Wie Italien dazu gelernt hat

Flüchtlinge vor Sizilien | Bildquelle: AFP

Die Balkanroute ist dicht und die Flucht übers Mittelmeer erscheint vielen Flüchtlingen zurzeit als beste Alternative, um nach Europa zu kommen. Immer mehr Menschen erreichen so Italien. Ob das Land jetzt besser vorbereitet ist als noch 2014, beleuchtet T. Kleinjung. [mehr]

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Gewitter auch in den nächsten Tagen

Auch zu Beginn des meteorologischen Sommers am Mittwoch wird sich das Wetter in der Region nicht beruhigen. Das Tief „Elvira“ wird von „Friederike“ abgelöst, das von Polen her mit Gewittern hereinzieht. Was die Temperaturen angeht: Wer im Nordosten lebt, ist klar im Vorteil.

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Palast in Kabul: Mahnmal des Kriegs bald in neuem Glanz

Afghanistan

Die Ruine des Darul Aman Palasts am Rande Kabuls – sie ist Mahnmal für viele Jahre Krieg in Afghanistan. Das zerfallene Gebäude soll bald in neuem Glanz erstrahlen und endlich Sitz des Parlaments werden – auch wenn im Land immer noch gekämpft wird. Von S. Petersmann. [mehr]

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Zu Gast bei Michael Müller

Mehr als 3.000 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur sind auf dem 16. Hoffest im Roten Rathaus. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller muss das Fest in diesem Jahr jedoch mehrmals verlassen, um sich im Kanzleramt mit Angela Merkel und allen Ministerrpäsidenten zu einem Sondergipfel über erneuerbare Energien zu treffen.

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